





St. Märgen als Wallfahrtsort

Bereits 1115 kamen auf Initiative des Straßburger Dompropstes Bruno aus dem Grafengeschlecht Haigerloch-Wiesneck, das im Dreisamtal begütert war, und durch Vermittlung Bischof Richwins von Toul (Lothringen) aus dessen Bistum eremitisch ausgerichtete Augustiner-Chorherren auf die Schwarzwaldhöhen und erbauten die "cella s. Mariae", die Marienzelle - heute St. Märgen.
Die Geschichte des Wallfahrtsortes St. Märgen


1125 | erste urkundliche Erwähnung: Propst Bruno v. Straßburg habe auf eigenem Grund und Boden und mit seinen Kosten die Kirche von St. Märgen erbaut. Von diesen und allen mittelalterlichen Bauten sind heute keine Spuren mehr vorhanden. |
1284 | erfahren wir, dass das Kloster vor kurzem nach einem Brand wieder aufgebaut wurde. |
1316 | Weihe einer Kapelle zu Ehren Allerheiliger, des hl. Michael u. a., in dem von Abt Dietmar erbauten Turm; wohl eine der in Klosterkirchen beliebten Michaelskapellen im Westwerk des Turmes |
1430 | Brand der Klosterkirche |
1493 | Wiederaufbau unter Abt Eberhard Rotkopf, belegt durch eine ehem. Steintafel im Fenstersturz der Westseite der Kirche, wo es hieß: "cella s. Mariä heiß ich warlich, anno verbrenn ich schändlich, mit Glocken, Orgel, Kelchen, Büchern und allen Dingen ... Abt Erhard Rotkopf hat mich erbauen im jar 1493 zu Ehren Gottes und Mariä fürwar." |
1560 | wieder Brand der Kirche |
1704 | Mai - im Spanischen Erbfolgekrieg zerstörten französische Truppen die Nachfolgerin der Kirche samt Pfarrhaus. |
1706 | Wiederaufbau des Pfarrhauses |
1715 | Baukontrakt v. Propst Andreas Dilger mit Christoph Winkler, Baumeister aus Stanzach im Lachtet, über Abbruch der Kirchenruinen und den Neubau der Kirche. wird Baumeister Winkler in seine Heimat entlassen. Vertrag mit dem Freiburger Johannes Greising (aus dem Bregenzerwald) über die Zimmermannsarbeiten für die Kirche. |
1716 | der Kirche, die 1718 mit der Fertigstellung der Kirchenfassade aus Buntsandstein baulich vollendet ist |
1723 | Überführung des Gnadenbildes von Allerheiligen zu Freiburg in die Kirche von St. Märgen (10. Oktober, heute Wallfahrtstag) |
1725 | Kirchenkonsekration durch Weihbischof Franz Joh. Anton v. Sirgenstein, am 29. 4. Grundsteinlegung für das Klostergebäude |
1729 | Weihe des Klosters durch Abt Andreas Dilger |
1733 | beginnt Joseph Fiertmayer, Jesuitenbruder aus Rottweil, mit der Ausmalung der Klosterkirche |
1735 | werden Altargemälde bei Fiertmayer in Rottweil abgeholt |
1736 | schnitzt Matthias Faller als Klosterbruder Floridus den Gnaden-, den Josefs - und den Kreuzaltar, die bis zum Herbst von Faßmaler Laubacher von Freiburg gefasst werden. |
1742 - 1743 | entstehen die Seitenaltäre im Langhaus (wohl durch Schreinermeister Martin Hermann von Villingen). Die Bildhauerarbeit wird durch M. Faller, Kammerdiener des Abtes, geschaffen. |
1744 | Vertrag mit dem Villinger Kunstschreiner Martin Hermann über die Lieferung des Hochaltares, der am 28. August 1745 aufgestellt ist. Die Bildhauerarbeit von M. Faller, nunmehr daheim auf dem Oberen Fallengrund der Gemeinde Neukirch/ Schwarzwald. |
1749 | Kontrakt mit Glockengießer Nikolaus Rossier aus Lothringen |
1752 | Fassung des Hochaltares durch Joh. Martin Meinrad von Löffingen |
1760 - 1761 | wird der 2. Teil des Klostergebäudes - der Prälatenbau - durch Maurermeister Joh. Bapt. Häring von Freiburg errichtet |
1768 | Patres und Chorheren nehmen Einfluss auf die Spieluhrmacherei |
1770 | Klosterbildhauer Mathias Faller wurde als Uhrenschildschnitzer bekannt |
1771 | fängt Simon Göser an, Antependien für den Gnadenaltar zu malen |
1776 | Vertrag mit Joh. Andreas Silbermann, Orgelbauer in Straßburg, über Lieferung einer Orgel in die Klosterkirche. Das Werk ist Ende Juni 1777 vollendet und aufgestellt |
1806 | wird das Augustiner-Chorherrenstift durch den Bad. Staat aufgehoben |
1907 | vernichtet ein Blitzschlag die Pfarrkirche und teilweise die früheren Klostergebäude; im selben Jahr beginnt der Wiederaufbau. |
1995 | Pauliner-Kloster |
